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Fucking Bornholm

Fucking Bornholm

PL 2022, R: Anny Kazejak, D: Agnieszka Grochowska, Maciej Stuhr, Grzegorz Damiecki, 99 min

Maja und Hubert kennen sich schon ewig, Dawid und seine deutlich jüngere Freundin Nina einander erst seit wenigen Tagen. Die beiden Paare machen gemeinsam Urlaub auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm. Mit an Bord: ihre drei Söhne. Maja ist schon zu Beginn der Reise frustriert über das ewig gleiche Urlaubsziel, die Gleichgültigkeit ihres Gatten, der sich lieber um die mitgebrachten Mountainbikes als um seine Frau kümmert, und unzählige andere Kleinigkeiten. Als es dann auch noch bei einer gemeinsamen Übernachtung der Kinder im Zelt zu einem Vorfall kommt, geraten die Ferien endgültig aus dem Ruder. Dabei ist der wahre Auslöser des Konflikts irgendwann egal und es geht eigentlich um den unerfüllten Wunsch der Erwachsenen, aus dem gesellschaftlichen Korsett auszubrechen. Unter dem sonnigen Himmel Dänemarks gelingt der polnischen Regisseurin Anny Kazejak eine beißende Beziehungskomödie. Die idyllischen Urlaubsbilder von Strand und Meer stehen dabei im Kontrast zur zunehmend eskalierenden emotionalen Wetterlage. Die schauspielerischen Leistungen überzeugen, die Dialoge sitzen – kein Wunder, basiert »Fucking Bornholm« doch auf einem fünfteiligen Hörspielpodcast von Kazejak und Filip Kasperaszek. Seine Premiere feierte ihr Film im Wettbewerb beim International-Film-Festival in Karlovy Vary im vergangenen Sommer. Ein großer böser Spaß, der an die Filme von Ruben Östlund (»Triangle of Sadness«) erinnert, deren Male-Gaze aber eine weibliche Perspektive entgegensetzt. Lars Tunçay


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