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In Liebe, Eure Hilde

In Liebe, Eure Hilde

D 2024, R: Andreas Dresen, D: Liv Lisa Fries, Johannes Hegemann, Lisa Wagner, 124 min

Hilde Coppi ist hochschwanger, als sie während des Zweiten Weltkriegs verhaftet wird. Ihr und ihrem Mann Hans wirft die nationalsozialistische Regierung »Hochverrat in Tateinheit mit Feindbegünstigung, Spionage und Rundfunkverbrechen« vor. Funksprüche deutscher Kriegsgefangener in der Sowjetunion hatte das Paar abgefangen und deren Angehörige informiert, dass ihre Lieben noch am Leben sind. In der Haft bringt Hilde ihren Sohn zur Welt, aber sie ahnt bereits, dass sie ihn nicht wird aufwachsen sehen. Andreas Dresen (zuletzt: »Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush«) hat in seinem neuen Film »In Liebe, Eure Hilde«, der im Wettbewerbsprogramm der diesjährigen Berlinale uraufgeführt wurde, die Geschichte der später »Die Rote Kapelle« genannten Widerstandsgruppe aufgegriffen und diese nun überwiegend aus der Perspektive Hilde Coppis geschildert. In Dresens spartanischer Inszenierung gibt es weder eine musikalische Untermalung noch Einblendungen. Es wird immer wieder in der Chronologie hin- und hergesprungen, um nach der Verhaftung auszubreiten, wie sich die Coppis kennenlernten und wie sie sich gegen das NS-Regime aufgelehnt haben. Diese Rückblenden gönnen dem Publikum die nötigen Pausen vom bedrückenden und immer aussichtsloser werdenden Gefängnisalltag – man kann verschnaufen und sich emotional wieder sammeln. Dresen ist ein berührendes Widerstandsdrama mit exzellenten Darstellerleistungen gelungen. Frank Brenner


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