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Joan Baez: I Am a Noise

Joan Baez: I Am a Noise

USA 2023, Dok, R: Karen O’Connor, Miri Navasky, Maeve O’Boyle, 113 min

Das Leben von Joan Baez ist filmreif, keine Frage. Schließlich ist die amerikanische Sängerin eine lebende Folk-Legende, hat mit ihrer Stimme und ihrem Stil Generationen anderer Musikerinnen und Musiker beeinflusst – unter anderem Patti Smith, die nun auch Produzentin dieses Films ist. Baez marschierte mit Martin Luther King, engagierte sich immer wieder gegen Krieg und Gewalt und war mit dem jungen Bob Dylan nicht nur liiert, sondern hat ihn auch beim Starten seiner Karriere unterstützt. All diese Anekdoten finden in »I am a Noise« Erwähnung, aber nur beiläufig, denn der Dokumentarfilm erzählt nicht straight den klassischen Lebensweg einer begnadeten Musikerin, sondern vielmehr die sehr persönliche Geschichte einer humorvollen, sympathischen Frau, die nach dunklen Phasen wie Depression und Missbrauch nun mit rund 80 Jahren Lebenserfahrung das Licht am Ende des Tunnels erreicht hat und tanzt. Denn eigentlich wollte sie einst Tänzerin werden, erfährt man in diesem Film dreier Regisseurinnen, mit denen Baez auch befreundet ist – und daher sehr ehrlich das gut gepflegte Familienarchiv öffnet, in dem sich Tagebucheinträge, Therapiesitzungen sowie viele Audio- und Filmaufnahmen befinden. So ist ein ungewöhnliches Künstlerinnen-Porträt gelungen, das nebenbei auch zeigt, wie man in Würde altern kann. Juliane Streich


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