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Joyland

Joyland

PA 2022, R: Saim Sadiq, D: Ali Junejo, Alina Khan, Sania Saeed, 126 min

Haider ist mit Mumtaz verheiratet, die beiden sind aber noch immer kinderlos, im Gegensatz zu seinem Bruder, dessen Frau zum fünften Mal Nachwuchs bekommt. Alle wohnen noch zusammen mit Haiders Vater in einer einfachen Bleibe in Lahore. Haider war bislang als Hausmann tätig und fungierte für seine vier Nichten als Vorbild-Onkel. Nun erhält er das Angebot, in einem erotischen Theater für die Trans-Tänzerin Biba als Background-Tänzer tätig zu werden. Haider hat zunächst Skrupel, zumal er weiß, dass sein Vater dies niemals gutheißen würde. Nachdem er Biba aber kennengelernt hat, ist er von der hübschen Trans-Frau dermaßen fasziniert, dass er den Job nicht nur auf der Stelle annimmt, sondern sich auch in seine neue Chefin verliebt. Saim Sadiq ist in seinem Langfilmdebüt »Joyland«, das 2022 in Cannes mit der Queer-Palm und dem Jurypreis der Sektion »Un Certain Regard« ausgezeichnet wurde, tief in das zwischen Tradition und Moderne oszillierende Pakistan unserer Tage eingetaucht und erzählt die Geschichte einer sehnsuchtsvollen Begegnung, der von Anfang an etliche Hindernisse im Weg stehen. Man ahnt schon früh, dass die konservative Familie mit dem verruchten Arbeitsplatz Haiders ihre Probleme haben wird, auch ohne dass sie alle Details kennt. Aber auch in Bibas direktem Umfeld kommt es zu Diskriminierungen und Mobbing, was man als westlicher Betrachter traurig und beschämt registriert. Ein ruhiger, durchdachter Erstlingsfilm, der mitunter eine beeindruckende poetische Kraft entfaltet. Frank Brenner


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