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Karla

Karla

D 2025, R: Christina Tournatzẽs, D: Rainer Bock, Elise Krieps, Imogen Kogge, 105 min

Die 12-jährige Karla taucht mitten in der Nacht in einer Polizeiwache auf und verlangt einen Richter zu sprechen. Sie möchte Anzeige erstatten – gegen ihren Vater. Er soll sich ihr »unsittlich genähert« haben. Heute würde die selbstbewusste Aussage des Mädchens einen Apparat aus Fürsorge und Schutz in Gang setzen. Im Westen Deutschlands des Jahres 1962 sind die Beamten hingegen kurz davor, das Kind wieder zurück zu seinen Eltern zu schicken. Obwohl sein berufliches Ansehen auf dem Spiel steht, übernimmt Richter Lamy schließlich den Fall und hört Karla zu. Was er erfährt, erschüttert nicht nur ihn. Mit Feingefühl inszenieren Regisseurin Christina Tournatzẽs und Autorin Yvonne Görlach in ihrem gemeinsamen Film das Unaussprechliche. Obwohl es sich bei »Karla« um ihr Spielfilmdebüt handelt, erzählen sie die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte eines couragierten Mädchens und eines engagierten Richters versiert und verzichten auf emotional dick aufgetragene Momente. Der intime, einfühlsame Film ist ein konzentriertes Zwei-Personen-Stück, das vom starken Spiel des Charakterdarstellers Rainer Bock und der jungen Elise Krieps lebt. Besonders die junge Hauptdarstellerin, Tochter der Schauspielerin Vicky Krieps und hier in ihrer ersten Hauptrolle vor der Kamera, beeindruckt mit ihrer eindringlichen Stärke. Ein Film, der lange nachwirkt. LARS TUNÇAY


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