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Kein Wort

Kein Wort

D/F 2023, R: Hanna Slak, D: Maren Eggert, Jona Levin Nicolai, Maryam Zaree

Das Leben von Nina und ihrem jugendlichen Sohn Lars scheint sämtliche Farbe verloren zu haben: Ob in ihrem Münchner Zuhause, im Klassenraum oder im Konzertsaal – dem Arbeitsplatz der renommierten Dirigentin – alles ist kühl und trostlos. Selbst die Farbpalette ihrer Kleidung reicht nicht weiter als von Eierschale bis hin zu kühlem Blau. Umso auffälliger ist es da, dass – als Nina ihren Sohn nach einem Sturz aus dem Fenster im Krankenhaus abholt – Lars’ Socken plötzlich bunt geblümt sind. Schnell werden sie unter der Decke versteckt. Denn so trist wie ihr Umfeld, so unterkühlt ist auch die Beziehung der beiden zueinander. Nina ist sich sicher, dass mit Lars etwas nicht stimmt, seit ein Mädchen aus seiner Schule gewaltsam zu Tode gekommen ist. So schlägt sie ihm eine Auszeit am See vor, er will lieber ans Meer. Obwohl Nina mitten in den Orchesterproben für einen großen Auftritt steckt, fahren sie und ihr Sohn kurzerhand nach Frankreich. Der Tristesse können die beiden dort mitten im Winter und ohne Handyempfang aber auch nicht entgehen. Regisseurin und Autorin Hanna Slak inszeniert mit »Kein Wort« einen klassischen Thriller. Die Kamera zeichnet ein atmosphärisches Bild und Maren Eggert gibt alles, um der Geschichte von der alleinerziehenden Karrieremutter mehr Tiefe zu verleihen. Am Ende bietet die Erzählung aber nur wenig Spannungspunkte, die über Genreklischees hinausgehen. Hanne Biermann


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