King’s Land
D/DK/S/NOR 2023, R: Nikolaj Arcel, D: Mads Mikkelsen, Amanda Collin, Simon Bennebjerg, 128 min
Dänemark 1755: Der abgehalfterte Hauptmann Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen) will im Auftrag des Königs die unwirtliche Heide von Jütland frucht- und damit bewohnbar machen – und dafür einen Adelstitel einheimsen. Dabei stellt sich ihm nicht nur die Naturgewalt, sondern auch der lokale Herrschende in den Weg: Frederik de Schinkel. Ein Bauernpaar, das vor dem Großgrundbesitzer geflüchtet ist, und später auch ein Sintomädchen finden Zuflucht bei dem schwer zugänglichen Landveredler – bringen aber neben der Unterstützung auch jede Menge Probleme mit sich. Irgendwie spiegelt die gezeigte Landschaft die Qualität des Films wider: Es sieht ein bisschen langweilig und abweisend aus, aber bei genauem Hinsehen findet sich auch Schönes am Wegesrand. Thematisch streift der Film durch Klassenkämpfe und Charakterstudie eines einsamen Wolfs, bietet narrativ aber wenig Überraschungen – ähnlich wie Mikkelsens Gesichtsausdruck, den man natürlich sowohl intensiv als auch stoisch interpretieren kann. Immerhin hat es für den Europäischen Darsteller-Filmpreis 2023 gereicht. Das wäre bei Kahlens Gegenspieler nicht passiert, denn leider ist der blonde, folternde, vergewaltigende Tyrann derart platt-böse und minimaldimensional, dass er zur nervenden Lachnummer mutiert. Der Film präsentiert die Gnadenlosigkeit von Natur und Mensch in teils drastischen Szenen – etwa, als einer der Gefangenen mehrfach mit kochendem Wasser übergossen wird. Markus Gärtner