anzeige
anzeige
Leonora im Morgenlicht

Leonora im Morgenlicht

D/MEX/RO/GB 2025, R: Thor Klein, Lena Vurma, D: Olivia Vinall, Alexander Scheer, Ryan Gage, 103 min

Die britische Malerin Leonora Carrington (1917–2011) zieht Ende der dreißiger Jahre nach Paris. Dort geht sie eine komplizierte Liebesbeziehung mit Max Ernst (1891–1976) ein, durch den sie Zugang zum Kreis der Pariser Surrealisten erhält. Sie verweigert sich dem Mythos der Muse und eckt so mit der männerdominierten Kunstszene an, verschafft sich jedoch durch ihre eigene Bildsprache zunehmend Respekt. Wie die meisten Frauen und Künstlerinnen dieser Zeit muss Carrington sich gegen Repressionen behaupten, die sie letztlich in eine spanische Nervenklinik führen, wo sie schwer misshandelt wird. Ihre Selbstbehauptung findet Carrington schließlich in ihren Bildern und in Mexiko, wo sie ab 1951 lebt und arbeitet. Die Aufnahmen dieser Episode sind von sattem Grün und langen Einstellungen geprägt, ihr Stil verschmilzt dort europäischen Surrealismus mit mesoamerikanischer Kultur und »redefiniert eine lange verlorene weibliche Spiritualität«, wie es im Epilog heißt. Carringtons surrealistische Bildsprache wird im Film durch magisch-realistische Elemente und surreale Einschübe übersetzt, was nur teilweise gelingt. Dennoch überzeugen einige literarisch anmutende Dialoge und die atmosphärische Dichte der Inszenierung. Sicher hätte es interessantere Wege gegeben, Leonora Carrington zu porträtieren als durch die Verfilmung des Buches von Michaela Carter. Die große (Kino-)Leinwand verdient Carrington jedoch ohne Zweifel. Greta Jebens


Weitere Empfehlungen