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Mad God

Mad God

Phil Tippett ist eine Legende. Der 72-Jährige schuf die Tricktechnik für einige der größten Hollywood-Produktionen. Die Monster in »Star Wars«, der amoklaufende Überwachungsroboter in »Robocop«, die Rieseninsekten in »Starship Troopers« – unzählige Kreaturen hat er mit seinem Team geschaffen und animiert, in mühevoller Handarbeit, Bild für Bild. Für seine Arbeit an »Jurassic Park« wurde er schließlich mit dem Oscar ausgezeichnet. Unterdessen verwirklichte er in seiner Freizeit ein Leidenschaftsprojekt, das 30 Jahre später das Licht der Leinwand erblickt: »Mad God« ist ein dunkles Stop-Motion-Kunstwerk, ein irrer Abstieg in die Unterwelt, eine Reise durch die Pforten der Hölle, die von skurrilen Kreaturen bewohnt ist. Gleichermaßen abstoßend wie faszinierend, ähnlich den surrealistischen Kreationen der Gebrüder Quay (»The Piano Tuner of Earthquakes«) und doch ganz einzigartig. Reiseleiter ist ein stummer Protagonist mit Sturmhaube und Gasmaske. Er wandelt durch einen Albtraum aus Krieg und Zerstörung, Unterdrückung und Überwachung auf der Suche nach … irgendwas. »Mad God« ist voller Symbolik und doch kaum greifbar. Ein einzigartiger Albtraum, wild und wunderschön, grausam und grotesk. Ein Produkt der Leidenschaft eines Meisters und in jeder Einstellung so, wie Tippett es sich erträumt hat. Eine klassische Handlung ist dabei nur schwer auszumachen. Was zählt, ist das Erlebnis und das Ergebnis – und vor dem kann man nur in Ehrfurcht staunen. Lars Tunçay


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