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Maixabel

Maixabel

E 2021, R: Icíar Bollaín, D: Blanca Portillo, Luis Tosar, María Cerezuela, 115 min

Im Jahr 2000 wird Juan María Jáuregui von Mitgliedern der ETA erschossen. Der Politiker hatte sich als Vermittler zwischen Spanien und den Separatisten des Baskenlandes versucht. Rund zehn Jahre später sind die Täter inhaftiert. Einer von ihnen wendet sich anonym an die Gefängnisverwaltung, denn er möchte Hinterbliebene seiner Opfer treffen und sich bei ihnen entschuldigen. Maixabel Lasa, die Witwe Jáureguis, erklärt sich einverstanden und tauscht sich tatsächlich im Gefängnis mit Luis Carrasco aus. Und schließlich willigt auch Ibon Etxezarreta einem Treffen ein, der Mann, der damals tatsächlich die tödliche Kugel auf Jáuregui abfeuerte. Ohne lange Vorerklärungen wirft uns Icíar Bollaín (»Yuli«) hier mitten hinein in das Geschehen, das über Jahrzehnte hinweg die spanische Historie bestimmte. Doch man muss nicht allzu detailliert in der Materie drinstecken, um in die Ereignisse und das Schicksal der Figuren hineinzufinden. Nachdem Bollaín zunächst den Anschlag und die Flucht der ETA-Mitglieder spannungsreich rekonstruiert hat, wird ihr Film zusehends zu einem ruhigen Charakterdrama. Mit äußerst präzisen und intelligenten Dialogen kommen beide Seiten angemessen zu Wort. Die durchweg mit herausragenden Darstellern und Darstellerinnen (drei von ihnen erhielten einen Goya, den spanischen Oscar) besetzten Rollen machen deutlich, dass Gewalt niemals eine Lösung sein kann und dass Reue und Vergebung viel mehr bewirken als Hass und Rache. Frank Brenner


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