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Mein Sohn, der Soldat

Mein Sohn, der Soldat

F/SEN, R: Mathieu Vadepied, D: Omar Sy, Alassane Diong, Jonas Bloquet, 100 min

Der junge Thierno treibt gemeinsam mit seinem Vater Bakary eine Herde Kühe durch die trockene senegalesische Landschaft, bis in sein kleines Dorf, wo die Mutter und die Geschwister warten. Es ist Thiernos letzter Tag in Freiheit. Kurz darauf wird er von französischen Militärs in ein Camp gebracht und erhält eine Ausbildung zum Soldaten – er soll für seine Kolonie in den Ersten Weltkrieg ziehen. In der Hoffnung, seinen Sohn beschützen zu können, tritt Bakary als Freiwilliger dessen Regiment bei. Gemeinsam landen sie schließlich in der Nähe von Verdun, im Herzen des Krieges. Gekonnt zeigt Regisseur Mathieu Vadiepied, wie sich Vater und Sohn in der französischen Armee voneinander entfremden. Wie der Kolonialismus (eine neue Sprache, ein anderes Land) die alten Strukturen (die Familie, den muslimischen Glauben) zersetzt. Machtlos muss Bakary zusehen, wie sich sein Kind von ihm entfernt, während er selbst verzweifelt nach einem Weg zurück nach Hause sucht. Mathieu Vadiepied hat als Kameramann bereits für »Ziemlich beste Freunde« mit Omar Sy zusammengearbeitet. »Mein Sohn, der Soldat« trägt der Hauptdarsteller ebenso mühelos auf seinen Schultern. Doch auch wenn diese Geschichte unbedingt erzählenswert ist, fehlen dem Film die Mittel, um die Grauen des Krieges überzeugend darzustellen. Diese bleiben im Vergleich zu anderen Werken wie »Im Westen nichts Neues« oder »1917« eher blass. Josef Braun


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