Mid90s

USA 2018, 85 min, R: Jonah Hill, D: Sunny Suljic, Lucas Hedges, Katherine Waterston Stevie steckt mitten in der Pubertät und hat unter seinem gerade 18 Jahre alt gewordenen älteren Bruder zu leiden, der ihn regelmäßig verprügelt. Die alleinerziehende Mutter bekommt davon nicht allzu viel mit. Genauso wenig wie von der neuen Clique Stevies, mit der er mittlerweile täglich abhängt. Es sind die Skaterboys von Los Angeles, und von ihnen ist Stevie nicht nur der kleinste, sondern auch der jüngste. Trotzdem dauert es nicht lange, bis er sich den Respekt des coolen Anführers Ray verdient hat. Nun macht der pubertierende Junge erste Erfahrungen mit Zigaretten, Drogen und Mädchen, was schließlich natürlich auch seiner Mutter nicht mehr entgehen kann. »Mid90s« ist von Regiedebütant Jonah Hill (»The Wolf of Wall Street«) dermaßen leicht und locker inszeniert, dass sich so mancher etablierte Filmemacher davon eine Scheibe abschneiden könnte. Auf unverkrampfte und nie aufgesetzt wirkende Weise nimmt er uns mit in die Zeit Mitte der neunziger Jahre, in den Alltag der Skaterboys von Kalifornien. Der Film ist eine äußerst liebenswerte und über weite Strecken auch sehr humorvoll erzählte Coming-of-Age-Geschichte, weil er Stevies zahlreiche Versuche, sich cool zu geben und damit bei seinen neuen Freunden zu punkten, auf charmante und pointenreiche Weise in Szene setzt. Das frische und unverbrauchte Spiel der größtenteils noch unbekannten Darsteller trägt des Weiteren zum gelungenen Flow des Films bei. Frank Brenner