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Milla meets Moses

Milla meets Moses

Unkonventionell

AUS 2019, 118 min, R: Shannon Murphy, D: Eliza Scanlen, Toby Wallace, Essie Davis Als die 15-jährige, schwer an Krebs erkrankte Milla bei einem Schwächeanfall am Bahnsteig unsanft von Moses aufgefangen wird, nimmt der Rest ihres vermutlich nicht mehr allzu langen Lebens einen unerwarteten Verlauf. Zwar will der dealende Junkie von ihr sogleich Geld für seine Hilfe haben, dennoch verliebt Milla sich in ihn und schockt genüsslich ihre Eltern, als sie ihn mit nach Hause nimmt. Trotz einiger Zwischenfälle entwickelt sich eine mehr als ungewöhnliche Beziehung zwischen den beiden. Kompliziert ist auch die Ehe von Millas Eltern, dem Psychiater Henry und der tablettenabhängigen Mutter Anna, die nicht wissen, wie sie mit der Krankheit ihrer Tochter und deren Entscheidungen umgehen sollen. Die Australierin Shannon Murphy erzählt in ihrem herausragenden Spielfilmdebüt, das auf einem Theaterstück ihrer Landsmännin Rita Kalnejais basiert, eine bekannte Geschichte auf höchst originelle Weise. Zwar sind die Themen Krankheit, Tod und Sucht stets präsent, letzten Endes aber nur Triebfedern, um die zutiefst menschlichen Verfehlungen, Ängste, Wünsche und Bemühungen der vier Protagonisten offenzulegen. Dabei geht es trotz einiger emotionaler Momente erfreulicherweise nicht bleischwer, sondern überraschend ironisch, ambivalent und warmherzig zu, woran das perfekte Hauptdarstellerensemble mit Eliza Scanlen, Toby Wallace, Essie Davis und Ben Mendelsohn großen Anteil hat. Peter Hoch


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