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Millenium Mambo

Millenium Mambo

TW/F 2001, R: Hou Hsiao-Hsien, D: Shu Qi, Jack Kao, Chun-hao Tuan, 119 min

Bei den europäischen Filmfestivals ist der taiwanische Regisseur Hou Hsiao-Hsien Dauergast. 1989 gewann er mit dem Film »Eine Stadt der Traurigkeit« den Goldenen Löwen, sechs Mal waren seine Filme für die Goldene Palme nominiert. Bei uns ist das Kino des Autorenfilmers nach wie vor relativ unentdeckt. Da ist es umso erfreulicher, dass der Verleih Rapid Eye Movies nun ein zentrales Werk des Regisseurs in die deutschen Kinos bringt. »Millennium Mambo« greift nach der Zukunft, erzählt die Geschichte als Rückblende im Jahr 2011, das zur Entstehung und Handlung des Films im Jahre 2001 noch in der unbekannten Zukunft lag. Für Vicky steht die Zeit still. Vor Jahren hatte sie sich geschworen, Jack zu verlassen. Doch die beiden leben in einer gegenseitigen Abhängigkeit. Sie hatten sich jung verliebt. Die ambitionierten Träume gingen im Drogen- und Partyrausch verloren. Jetzt arbeitet sie in einer Bar als Hostess und wenn sie heimkommt, durchwühlt er aus Eifersucht jedes Mal ihre Handtasche. Als Vicky den Geschäftsmann Hao-Hao kennenlernt, keimt in ihr die Hoffnung auf einen Ausweg. Hou Hsiao-Hsiens rauschhaftes Porträt einer perspektivlosen Jugend in Taipeh erstrahlt zwei Jahrzehnte später in neuem Glanz. Davon profitieren vor allem die neondurchfluteten Bilder von Kameramann Mark Lee Ping-bing (»In the Mood for Love«). Und wir alle davon, dass Hou Hsiao-Hsiens Meisterwerk endlich in unseren Kinos entdeckt werden kann. Lars Tunçay


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