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Mona Lisa And The Blood Moon

Mona Lisa And The Blood Moon

USA 2021, R: Ana Lily Amirpour, D: Jeon Jong-seo, Kate Hudson, Craig Robinson, 106 min

In einer schmuddeligen Sicherheitszelle kniet die Nordkoreanerin Mona Lee auf dem Boden, die Arme in einer Zwangsjacke gefangen. Als eine Pflegerin eintritt, die ihr die Nägel schneiden soll, lässt sie deren Gemeinheiten zunächst teilnahmslos über sich ergehen – bis sie ihre Peinigerin urplötzlich durch telepathische Kräfte dazu bringt, sich mit der Schere selbst schwer zu verletzen, wonach Mona die Flucht aus der Anstalt gelingt. Bald darauf steht sie im schmuddeligen Vergnügungsviertel von New Orleans der Prostituierten Bonnie während eines Angriffs bei, die sie wenig später mit zu sich und ihrem Sohn Charlie nach Hause nimmt – nicht ganz uneigennützig, denn Bonnie will mithilfe von Monas dunkler Gabe zu Geld kommen. Ana Lily Amirpour, die vor acht Jahren mit dem Vampirdrama »A Girl Walks Home Alone At Night« ein sprödes, zumindest von der Kritik aber viel beachtetes Regiedebüt vorlegte, widmet sich in ihrem jüngsten Genre-Beitrag auf erneut unkonventionelle, geerdete Weise diesmal dem Science-Fiction-Film, versehen mit manch augenzwinkernder Anleihe an »Terminator 2«. Mona ist darin allerdings eher eine Antiheldin mit bis zuletzt nebulöser Vorgeschichte. Die wahre Heldenfigur kristallisiert sich erst spät aus all den abgerissenen Charakteren heraus, die Amirpours visuell und musikalisch hypnotisches, inhaltlich aber erneut etwas ziellos vor sich hin mäanderndes Werk bevölkern. Peter Hoch


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