Motel Destino
BRA/F/D/GB/AUS 2024, R: Karim Aïnouz, D: Iago Xavier, Nataly Rocha, Fábio Assunção, 115 min
Heraldo ist 21 und erledigt mit seinem Bruder Jorge in einem brasilianischen Küstenort für die Kartellchefin Bambina die Drecksarbeit. Ihr jüngster Auftrag: Sie sollen einen Franzosen töten, der seine Schulden nicht bezahlt. Am Abend vor dem Job lernt Heraldo in einer Bar eine Frau kennen, sie nehmen sich ein Zimmer und haben Sex. Beim verspäteten Aufwachen ist allerdings nicht nur Heraldos Eroberung, sondern auch sein Geld verschwunden und am verabredeten Tatort kann er nur noch feststellen, dass Jorges Leiche abtransportiert wird und die Zielperson den Anschlag überlebt hat. Auf der Flucht vor Bambinas Häschern fällt ihm als Versteck nur das Motel Destino ein, in dem er die Nacht verbracht hat. Dort hat der schmierige Elias das Sagen, dessen Frau Dayana dafür sorgt, dass Heraldo gegen Arbeit eine Unterkunft erhält – und sich ein fatales Beziehungsdreieck entspinnt. Karim Aïnouz’ Thrillerdrama besticht vor allem durch die flirrenden Bilder von Hélène Louvart, der Stammkamerafrau des »Futuro Beach«-Regisseurs: In jeder ihrer neonfarbenen Einstellungen spürt man förmlich die Schwüle des lasziven Settings sowie die Gewalt, die fast jeder Figur innewohnt. Leider kann der Plot da nicht mithalten, zu langsam kommt alles in Fahrt und zu wenig geschieht letzten Endes. Spannend wird es meist nur dann, wenn Fábio Assunção zu sehen ist, der als unberechenbarer Elias jede Szene an sich reißt. Peter Hoch