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One To One: John & Yoko

One To One: John & Yoko

GB 2024, Dok, R: Kevin Macdonald, 100 min

1972 war ein Jahr des Umbruchs in den Vereinigten Staaten. Die politische Stimmung war auf dem Siedepunkt. Der Protest entlud sich auf der Straße in blutigen Schlachten zwischen der Polizei und Demonstrierenden. Die Politik von Präsident Richard Nixon wurde zunehmend radikaler, die Musik von John Lennon immer politischer. Nach der Trennung der Beatles im Jahr 1970 war Lennon die vielleicht prominenteste Person auf dem Planeten. Die Stimmung in England wurde zunehmend feindseliger. Er floh mit Yoko Ono nach New York und veröffentliche mit »Some Time in New York City« ein Album mit Protestsongs, trat für Frauenrechte ein, gegen Rassismus und den Krieg in Vietnam. Diese Zeit in der Zwei-Zimmer-Wohnung in Greenwich Village veränderte die Sicht des Musikers. Sie mündete im Auftritt beim »One to One«-Benefizkonzert im Madison Square Garden am 30. August 1972. Der schottische Filmemacher Kevin Macdonald (»Der letzte König von Schottland«) förderte bisher ungesehenes Material aus den Archiven, kombinierte private Videos und Mitschnitte der Telefonate, in denen John und Yoko Mitstreiter mobilisieren und ihre Aktionen koordinieren, mit Werbeclips und Nachrichtenmeldungen – ohne unnötigen Kommentar oder Betrachtungen aus der Gegenwart. Für 100 Minuten macht »One to One: John & Yoko« die Stimmung jener Zeit spürbar. Mit der exzellenten Montage von Sam Rice-Edwards entsteht ein Flow und die Vergangenheit wird lebendig. Ergänzt wird das Material mit besonderen Momenten des Konzerts. Es sollte die einzige Live-Show von John und Yoko bleiben. Lars Tunçay


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