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Onoda – 10.000 Nächte im Dschungel

Onoda – 10.000 Nächte im Dschungel

F/J/D/B/I/KPU 2021, R: Arthur Harari, D: Yûya Endô, Kanji Tsuda, Yûya Matsuura, 173 min

Als der junge Soldat Hiro Onoda mit seiner Einheit auf der philippinischen Insel Lubang landet, begleitet ihn eine streng geheime Order: Sie sollen die Insel halten, koste es, was es wolle. Doch es ist das Jahr 1945 und der Krieg für die Japaner so gut wie verloren, der Angriff der Amerikaner verheerend. Onodas Einheit wird vernichtet. Japan kapituliert. Doch davon bekommen der Soldat und die verbliebenen Männer nichts mit. Immer tiefer ziehen sie sich zurück in den Dschungel. Hunger und Angst treiben sie allmählich in den Wahnsinn. Basierend auf den Aufzeichnungen des letzten Soldaten des Krieges und seiner 10.000 Nächte im Dschungel inszenierte der Franzose Arthur Harari ein dichtes Drama, das den Konflikt zwischen fanatischer Pflichterfüllung und der menschlichen Natur schildert. Gedreht mit japanischen Darstellern im Dschungel von Kambodscha werden die drei Jahrzehnte fühlbar mit einer fast dreistündigen Laufzeit. Rückblenden schildern die Guerilla-Ausbildung des jungen Soldaten und die Unterweisung in seine Sondermission mit dem Ziel, um jeden Preis am Leben zu bleiben. Trotz der ruhigen Erzählweise offenbart »Onoda« keine Längen. Vielmehr verdichtet sich der Plot, die schwüle Hitze der Tropen kondensiert förmlich auf der Leinwand. Ausgezeichnet mit dem César für das Beste Originaldrehbuch läutete »Onoda« im vergangenen Jahr die Nebensektion Un Certain Regard in Cannes ein. Nach der langen Abstinenz des Kinos eine wahrhaft vortreffliche Wahl. Lars Tunçay


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