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Passagiere der Nacht

Passagiere der Nacht

F 2022, R: Mikhaël Hers, D: Charlotte Gainsbourg, Quito Rayon Richter, Noée Abita, 111 min

Nachdem Elisabeth von ihrem Ehemann verlassen wurde, muss die zweifache Mutter zum ersten Mal im Leben selbst für ihren Unterhalt sorgen. Sie erhält einen Job bei der nächtlichen Radiotalkshow von Vanda, muss die Anrufenden vorab darauf überprüfen, wie interessant ihre Geschichten sind. Dabei lernt sie eine junge Obdachlose kennen, mit der sie Mitleid hat und die sie schließlich in ihre Mansardenwohnung einziehen lässt. Auch Elisabeths Teenagerkinder sind bald Feuer und Flamme für die sympathische Talula, aber das Drogenproblem der 18-Jährigen wird die Familie in den folgenden Jahren immer wieder vor harte Prüfungen stellen. Mikhaël Hers hat »Passagiere der Nacht« in den Achtzigern angesiedelt und die Stimmung und Befindlichkeit im Paris jener Zeit atmosphärisch und facettenreich eingefangen. Sein Film wirkt aufgrund seiner opulenten Erzählweise und den zahlreichen Details fast wie eine überbordende Romanverfilmung, beruht aber auf einem originären Drehbuch. Das hat Hers zusammen mit zwei Co-Autorinnen sehr authentisch angelegt, so dass hier am Ende das spannende und lebensechte Porträt einer typischen französischen Kleinfamilie mit ihren Problemen herausgekommen ist. Charlotte Gainsbourg ist zwar der publikumswirksame Star dieses Films, doch die junge Noée Abita in der Rolle Talulas reißt mit ihrem entwaffnenden Charme und ihrem einfühlsamen Spiel den Film an sich. FRANK BRENNER


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