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Past Lives – In einem anderen Leben

Past Lives – In einem anderen Leben

USA 2022, R: Celine Song, D: Greta Lee, Yoo Teo, John Magaro, 106 min

Der Blick über die Theke ans andere Ende einer Bar weit nach Mitternacht. Eine Koreanerin und ein Koreaner unterhalten sich, ein Amerikaner sitzt gelangweilt daneben. Zwei Stimmen aus dem Off überlegen, was ihre Geschichte sein könnte. So bringt Regisseurin Celine Song in ihrem autobiografisch geprägten Debüt das Spiel mit dem Schicksal ins Rollen. Schließlich erzählt das Leben manchmal die besten Geschichten. Dies ist jene von Nora und Hae Sung: In ihrer Kindheit waren sie Freunde, teilten den Schulweg miteinander und den Wettstreit um gute Noten. Mit zwölf trennten sich ihre Wege. Nora wanderte mit ihrer Familie nach Kanada aus. Zwanzig Jahre später liegt ihre Kindheit weit zurück. Sie lebt zwischenzeitlich in New York. Ihre Arbeit als Übersetzerin ist hoch angesehen und bei einem Schreibworkshop lernt sie Arthur kennen und lieben. Eines Tages erhält sie eine Facebook-Anfrage von Hae Sung, der unterdessen als Manager in Seoul arbeitet. Zwischen den beiden entwickelt sich ein angeregter Austausch. Als Hae Sung beschließt, für ein paar Tage nach New York zu reisen, bringt das Noras Leben gründlich durcheinander. Einfühlsam und charmant schildert »Past Lives« das Gefühlschaos, wenn ein Mensch, mit dem man die Vergangenheit verbindet, plötzlich in die Gegenwart tritt und das sorgsam sortierte Leben zwischen den Kulturen gründlich auf den Kopf stellt. Damit ist Celine Song eine universelle Geschichte über Migration gelungen, die von einem wundervollen Schauspielensemble getragen wird. Lars Tunçay


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