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Patti Cake$ – Queen of Rap

Patti Cake$ – Queen of Rap

Ghetto Superstar

USA 2017, OmU, 109 min, R: Geremy Jasper; D: Danielle Macdonald, Bridget Everett, Siddharth Dhananjay Sie hört auf den Namen Patti Cake$ oder Killa P, heißt eigentlich Patricia Dombrowski und wird von den meisten nur Dumbo genannt. Aber die meisten kennen sie nicht, wissen nicht, welches Talent in ihr steckt, mit Worten zu spielen, zu reimen und zu improvisieren. Patti hat kein leichtes Leben. Mit Anfang zwanzig trägt sie den Haushalt weitgehend selbst. Das Geld, das ihre Mutter Barb nach Hause bringt, reicht nicht zum Leben. Also steht Patti nachts hinter der Theke einer Karaokebar, in der auch Barb für einen Moment Star sein kann, während sie sonst der verpassten Karriere als Rockröhre hinterherjammert. Insgeheim träumt Patti von einer Karriere als Rapstar und ihr Freund und MC Jheri treibt sie an, ihr Talent nach außen zu tragen. Als die beiden den introvertierten Musiker Basterd kennenlernen, sieht es so aus, als wäre ihre Zeit gekommen. »Patty Cake$« ist das Regiedebüt von Geremy Jasper und man merkt diesem Herzensprojekt die Leidenschaft an, die er investierte. Das Drehbuch stammt aus seiner Feder, ebenso die schreiend komischen Lyrics, die Patti jedem entgegenfeuert, der sich mit ihr anlegt. Die Australierin Danielle Macdonald überzeugt und erntet die volle Sympathie der Kinogänger. Dafür hat sie sich das Rappen beigebracht und einen New-Jersey-Akzent zugelegt, denn »Patty Cake$« ist auch eine Hassliebeserklärung an Jaspers Heimat und ihre Bewohner, die von den Wolkenkratzern am Horizont träumen, wo sich das hippe New York abzeichnet. Jaspers Jersey ist stattdessen geprägt von Armut und Abrisshäusern. All das reibt Jasper dem Zuschauer aber nie ins Gesicht, seine Figuren sind ihm wesentlich wichtiger. Der Soundtrack, den Jasper gemeinsam mit seinem Freund Jason Binnick schuf, bleibt noch lange im Ohr und die Figuren dieser charmanten Musikkomödie tief im Herzen. Lars Tunçay


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