anzeige
anzeige
Queer

Queer

USA/I 2024, R: Luca Guadagnino, D: Daniel Craig, Drew Starkey, Daan De Wit, 151 min

Bill Lee (fantastisch: Daniel Craig) ist ein in die Jahre gekommener US-amerikanischer Schriftsteller, den es nach Mexiko verschlagen hat, weil er dort seinen diversen Abhängigkeiten bedenkenlos frönen kann: Alkohol, Drogen und wechselnde Männerbekanntschaften. Als vor Ort der blendend aussehende Eugene auftaucht, ist Bills Ehrgeiz geweckt, den schönen Mann mit Haut und Haaren zu besitzen. Nachdem er ihn tatsächlich ins Bett bekommen hat, schlägt er Eugene vor, ihn auf eine Reise nach Südamerika zu begleiten, wo es eine Pflanze geben soll, die einem telepathische Kräfte verleiht … Die Werke des Beat-Schriftstellers William S. Burroughs gelten gemeinhin als schwer verfilmbar, weil sie eher assoziativ als narrativ aufgebaut sind. David Cronenberg ist es mit »Naked Lunch« 1990 dennoch gut gelungen, nun reiht sich Luca Guadagnino (»Call me by your Name«) ein. »Queer«, das sicherlich homoerotischste und persönlichste Werk Burroughs’, adaptiert Guadagnino auf kongeniale Weise. Mit wunderschönen, immer leicht unwirklichen Bildern, ähnlich denen von Yorgos Lanthimos’ Look in »Poor Things«, mit Doppelbelichtungen und dem dezenten Einsatz von CGI (3D-Computergrafiken) gelingt es dem Filmemacher, Wunschträume und die Ekstase des Rausches angemessen zu bebildern. Daniel Craig schafft es auf schlichtweg grandiose Weise, sein kantiges James-Bond-Image hinter sich zu lassen und als leidenschaftlich Liebender zu überzeugen. Frank Brenner


Weitere Empfehlungen