anzeige
anzeige
Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR.

Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR.

D 2022, Dok, R: Pamela Meyer-Arndt, 84 min

Die Künstlerin Gabriele Stötzer bereitet im Hinterhof eines Mehrfamilienhauses einen Foto- shoot vor. Sie bügelt Bettlaken und bindet die Haare eines Modells zusammen. In feinstem Thüringisch gibt sie Anweisungen: »Weeßte, du bist angebunden, du bist an die Vergangenheit gebunden, du weeßt nicht, was dich hält.« Mit diesen Worten versucht Stötzer die Zeit zu rekapitulieren, als sie das erste Mal dieses Motiv benutzt hat. Gabriele Stötzer erzählt von ihren Anfängen in der Fotografie, der Ausbürgerung Wolf Biermanns, ihrer Unterschrift und dem Gefängnis. »Eines Nachts lag ich da, hab gekotzt und geschrien.« Wie viele andere junge Künstlerinnen und Künstler war Stötzer als Person und mit ihrem Schaffen ein Dorn im Auge des DDR-Systems. Auch Cornelia Schleime und Tina Bara wurden in der DDR auf die eine oder andere Weise an ihrer Entfaltung gehindert, ihre Ausstellungen verboten und sogar ihrer Kunstwerke beraubt. Die Regisseurin Pamela Meyer-Arndt porträtiert die drei Frauen im Zeichen ihrer Widerständigkeit. Die Biografien werden miteinander verbunden durch die Fotografien und den Kampf mit dem System, den sie herausforderten und dokumentierten. Die bedrückende Atmosphäre von kreativer, politischer und existenzieller Unterdrückung wird selten gebrochen. Es ist fast zum Verzweifeln. Wenn da nicht der Mut der Künstlerinnen durchleuchten würde und das Wissen, dass sie nicht aufgegeben haben. Eyck-Marcus Wendt


Weitere Empfehlungen