Roger Robinson
Heavy Vibes
Heavy Vibes
Vollendung einer Werk-Trinität. Das bestens bezeichnete »Heavy Vibes« ist das dritte Jahtari-Album des T.-S.-Eliot-Preisträgers Roger Robinson, dessen Selbstbezeichnung
»British resident with a Trini sensibility« lautet. Der im UK geborene Sohn von Immigranten aus Trinidad wuchs dann wiederum dort auf und lebt heute teils auch da. Der Bogen wird also von der Karibik über London geschlagen, konkret das subkulturell mythisch aufgeladene Brixton, nach: Connewitz. Denn dort residiert Disrupt, in dessen Homestudio die minimalistisch rollenden Riddims mit Dunkelstimmen-Poesie bestückt wurden. Diese changieren zwischen post-karibischem Sozialkommentar in der Tradition der kämpferischen Dub-Poetry eines Linton Kwesi Johnson und abstrakteren Gefühlsbildern, wie sie Robinson auch in Kooperation mit Kevin »The Bug« Martin bei King Midas Sound performt. Die mit Dub-Effekten verzierten Schwerlast-Vibe-Transporter stammen auf diesem Album allerdings nicht allein aus reiner Disrupt-Produktion, sondern von der weltweiten Jahtari-Family, von Tapes, Naram, Jura Soundsystem, Maffi und Bo Marley. Dadurch bleibt das Geschehen stets abwechslungsreich. Das Cover jedoch kommt direkt aus der Familie, nämlich von Kiki Hitomi im Nachbarzimmer, die wiederum in der Frühphase bei King Midas Sound mitwirkte. Kleine große Welt und gute schwere Vibes! Alexander Pehlemann