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Roter Himmel

Roter Himmel

D 2023, R: Christian Petzold, D: Thomas Schubert, Paula Beer, Langston Uibel, 102 min

Der Wald, der Sommer, ein alter Mercedes. Zwei Menschen treiben dahin, raus aus der Zivilisation, hinein in die Abgeschiedenheit. Sie sind schon ein ziemlich seltsames Paar: Leon und Felix haben völlig ungleiche Anforderungen an das Leben. Während Felix den Sommer genießen und vor allem am Strand abhängen will, um sich Inspiration für seine Fotoarbeit zu suchen, steht Leon unter Druck. Der junge Autor hat gerade sein Manuskript fertiggestellt. In ein paar Tagen kommt der Lektor vom Verlag, um mit ihm darüber zu reden. Doch als die beiden an dem kleinen Haus auf der Lichtung ankommen, sind sie nicht allein: Nadja teilt die Hütte mit ihnen und vergnügt sich in den Nächten mit Devid, dem »Bademeister«. Noch bevor Leon und Nadja sich das erste Mal begegnen, hat er eine Vorstellung von ihr und lässt sich nur unter Protest von seinen Vorurteilen abbringen. Ein schwieriger Charakter, der sich fast kindisch dagegen wehrt, glücklich zu sein. Für ihn ist es der Sommer an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Der erste Roman ging ihm überraschend leicht von der Hand, doch diese Leichtigkeit ist ihm abhandengekommen. Leon ist festgefahren in seinem Weltbild. Kein anderer deutscher Regisseur vermag es, die Widersprüche der menschlichen Natur so pointiert zu beobachten wie Christian Petzold (»Barbara«). Einnehmend leicht und mühelos breitet er die Figuren vor uns aus. Am Horizont lodern die Flammen in der Hitze des brandenburgischen Sommers und drohen die Welt zu verschlingen. Lars Tunçay


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