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Schirkoa: In Lies We Trust

Schirkoa: In Lies We Trust

IND/F/D 2024, R: Ishan Shukla, 103 min

Vor acht Jahren schuf Ishan Shukla einen 14-minütigen Kurzfilm, der als erster indischer Animationsfilm für den Oscar nominiert wurde und zahlreiche Preise auf Festivals rund um die Welt gewann. Darin ging es um einen melancholischen Mitarbeiter der Regierung, der zwischen Diensterfüllung und einer mysteriösen Rebellin hin- und hergerissen ist. Reizvoll war schon damals die Welt, die Shukla entwarf: eine diktatorische Dystopie, in der die Menschen angehalten sind, eine Papiertüte über dem Gesicht zu tragen, um sich vor einer seltsamen Anomalie zu schützen, die ihnen Hörner und Flügel wachsen lässt. Aus dem Kurzfilm wurde nun in jahrelanger Arbeit mit der Animationssoftware Maya ein Spielfilm, der die Stärke des Erstlings herauskehrt und die durchdachte Welt weiterdenkt. Der Hauptcharakter 197A durchschaut die dunklen Machenschaften der Strippenzieher, macht eine Metamorphose durch und befreit sich von den Fesseln. Dabei reflektiert die Geschichte religiöse Konzepte und dreht im letzten Akt ganz schön durch. » Schirkoa: In Lies We Trust « ist voller Ideen, von denen nicht alle aufgehen, die aber reizvoll genug sind, bis zum Ende dabei zu bleiben, auch wenn die Figuren mehr Tiefe verdient hätten. Die fehlenden Emotionen in der Mimik macht die Produktion mit namhaften Stimmen von Golshifteh Farahani, Asia Argento oder Gaspar Noé wett. Lars Tunçay


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