Köşk
Was haben Anadolu Pop und Post Punk gemein? Wenn es nach der Münchner Sängerin Sinem Arslan Ströbel geht: ziemlich viel. In ihrem neuen Musikprojekt namens Sinem verbindet sie das Schwelgerische mit dem Kantigen und damit das Beste und Interessanteste aus beiden Welten. Damit vollbringt sie zugleich das Kunststück, dem längst ausgereizten Nach-Punk das erste Mal seit viel zu langer Zeit so etwas wie Innovationskraft zu entlocken. Dabei war das zunächst gar nicht ihr Ziel: Denn ursprünglich wollte Arslan Ströbel vor gut einem Jahr bloß ein paar Türkpop-Smash-Hits für den runden Geburtstag der Oma einstudieren. Nach einem gemeinsamen Jam mit ihrem Mitbewohner, dem Drummer Tom Wu, war dann aber schnell die Idee für ein gemeinsames Musikprojekt geboren. Dass nun, knapp 15 Monate später, bereits das Debütalbum mit dem Titel »Köşk« in den Startlöchern steht, ist genauso sensationell wie die acht Songs, die sich darauf befinden. Mitunter klingen sie, als wäre Cem Karaca eine musikalische Liaison mit Siouxsie Sioux eingegangen – und Sinem Arslan Ströbel ihres Werkes Kind.