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F/ISR/D 2019, R: Nadav Lapid, D: Tom Mercier, Louise Chevillotte, Quentin Dolmaire, 124 min

F/ISR/D 2019, OmU, 124 min, R: Nadav Lapid, D: Tom Mercier, Louise Chevillotte, Quentin Dolmaire Yoav ist ein hochgewachsener junger Mann. Mit nichts als seinen Kleidern und einer Plastiktüte strandet er eines Abends in Paris. Dort finden ihn Caroline und Emile. Ein gelangweiltes junges Künstlerpärchen, das sich von den reichen Eltern aushalten lässt. Das Motiv des Fremden in einer Gesellschaft wird in Nadav Lapids Film zunächst überzeugend aufgegriffen. Yoav ist Israeli und will um keinen Preis zurück. Indem er immer neue französische Worte lernt und sich weigert, hebräisch zu sprechen, glaubt er mit seiner Herkunft abschließen zu können. Doch das ist alles andere als einfach. Die jüdische Gemeinschaft in Paris ist gut vernetzt. Yoavs erste Arbeit führt ihn ausgerechnet in die israelische Botschaft. Dazu kommen die Erinnerungen. In langen Voice-over-Passagen werden sie über die ansprechenden Bilder des Films gelegt. Leider kippt dieser etwa nach der Hälfte, als aus der stringenten Handlung zunehmend ein zielloses Mäandern wird. Während Yoav seinem Traum, in Frankreich zu bleiben, näherrückt, verliert die Geschichte ihren Rhythmus. Themen wie Migration, Elternschaft, Antisemitismus, Diskotheken oder Pornografie tauchen auf, nur um bald wieder fallen gelassen zu werden. Der Drahtseilakt, zwischen Satire und großem Pathos, den der Film zu gehen versucht, funktioniert höchstens stellenweise. Und so bleibt »Synonymes« hinter den Erwartungen, die der Berlinale-Gewinn geweckt hatte, zurück. Josef Braun


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