anzeige
anzeige
The Art Of Love

The Art Of Love

GB/CH 2022, R: Philippe Weibel, D: Alexandra Gilbreath, Oliver Walker, Kenneth Collard, 107 min

»Du hast eine Menge Platten, aber hörst sie dir nie an. Du hast über eine Million Instagram-Follower, aber bekommst nie Besuch. Du kommst nach Hause und schaust dir Eiskunstlauf an«, wird Adam Kowinski von seiner Nachbarin Claire charakterisiert. Adam ist das Gesicht des Londoner Sextoy-Herstellers Art of Love, reich an öffentlicher Aufmerksamkeit und arm an zwischenmenschlichen Beziehungen. Er hält Firmengründer Hector für seinen einzigen Freund, der sieht in ihm aber lediglich das Zugpferd seiner Firma und ist allzeit bereit, ihn für den größtmöglichen Profit zu verkaufen. Den verspricht Hector sich von seinem aktuellen Projekt: einer Puppe, die mithilfe neuester Hardware und künstlicher Intelligenz echte menschliche Kameradschaft simulieren kann. Frei von Unannehmlichkeiten wie eigenen Bedürfnissen und Meinungen, versteht sich. Die U-Bahn-Angestellte Eva Parker, selbst gerade in einer Ehekrise gefangen und Verfasserin hochpoetischer Sextoy-Reviews, soll die Puppe Empathie lehren, während Adam das physische Können des Androiden trainiert. So treffen die beiden aufeinander und, vorhersehbarerweise, entwickelt sich trotz ihrer Differenzen eine aufrichtige Freundschaft. Gilbreath und Walker porträtieren menschliche Verletzlichkeit und darüber triumphierenden Mut so überzeugend, dass unbefriedigend ausgeführte Handlungsstränge kaum ins Gewicht fallen. Trotz der etwas klobigen Symbolik ist »The Art of Love« eine herzerwärmende Erzählung über Einsamkeit und Gegenmittel. Laura Gerlach


Weitere Empfehlungen