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The Lesson

The Lesson

GB/F 2023, R: Alex MacKeith, D: Richard E. Grant, Julie Delpy, Daryl McCormack, 103 min

Für den jungen Autoren Liam ist es die Chance seines Lebens: Er soll Bertie für die Aufnahmeprüfung an einer Eliteuniversität vorbereiten. Bertie, den Sohn des gefeierten Schriftstellers J. M. Sinclair. So lernt Liam diesen nicht nur kennen, er hofft so auch, die entscheidende Inspiration zu finden, um seinen Debütroman zu vollenden. Doch Liams Schüler kommt ganz nach seinem Vater und entpuppt sich zunächst als ebenso egozentrisches Arschloch. Auch der eitle Sinclair lässt ihn abblitzen. Nur dessen Frau Hélène scheint sich wirklich für Liam zu interessieren. Der verfolgt aber ganz eigene Pläne und beginnt die Struktur innerhalb der zerrütteten Familie zu analysieren – bis er schließlich die eigentliche Leiche im Keller der Sinclairs entdeckt. »Gute Autoren leihen. Große Autoren stehlen« ist das Mantra von J. M. Sinclair – natürlich ohne zu erwähnen, dass es sich dabei um ein Zitat von T. S. Eliot handelt. Es sind diese augenzwinkernden Einblicke in den kreativen Schreibprozess, die »The Lesson« seinen Reiz verleihen. Dies und die Spannung, herauszufinden, wer hier die Fäden in der Hand hat. So führen dann eben auch einige ins Leere und der letzte Akt wirkt vielleicht ein wenig zu clever konstruiert. Aber alleine dem tollen Cast zuzuschauen, lohnt die Lektion: Richard E. Grant ist herrlich ätzend, Julie Delpy ungewohnt unterkühlt und Stephen McMillan als Bertie eine echte Entdeckung. Das Regiedebüt von Alice Troughton gehört aber vor allem Daryl McCormack (»Meine Stunden mit Leo«), der nicht umsonst als einer der großen Nachwuchsstars des britischen Films gehandelt wird. Lars Tunçay


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