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Three Thousand Years of Longing

Three Thousand Years of Longing

USA/AUS 2022, R: George Miller, D: Idris Elba, Tilda Swinton, Aamito Lagum, 108 min

30 Jahre hatte es gedauert, bis Oscar-Preisträger George Miller mit »Mad Max: Fury Road« seinen Kult-Hit der Achtziger fortsetzte und die Welt damit erneut in Staunen versetzte. Bevor er nun die Vorgeschichte von »Furiosa« dreht, widmete er sich einem Projekt, das gegensätzlicher kaum sein könnte. Anstatt einer Endzeit-Oper mit Hunderten von Statisten inszenierte er ein Zwei-Personen-Kammerspiel, das von der Kraft der Erzählung lebt. Im Mittelpunkt steht Dr. Alithea Binnie, eine Sammlerin von Geschichten und Mythen aus aller Welt. Eine Konferenz führt sie nach Istanbul, wo sie auf einem Basar eine uralte Glasflasche entdeckt. Zurück im Hotelzimmer entfleucht dieser ein Dschinn, der ihr drei Wünsche offenbart. Da Alithea weiß, dass solche Geschichten meist schlecht für die Wünschenden ausgehen, will das gut überlegt sein. Um sie für sich einzunehmen, erzählt ihr der Dschinn aus seinem Jahrtausende währenden Leben. Ähnlich wie Tarsem Singh in seinem wundervollen »The Fall« lebt auch Millers Film von den Bilderwelten, die das Special-Effects-Team eindrucksvoll auf die Leinwand zaubert. Die Erzählstruktur ist hier deutlich episodischer, der Austausch der beiden im Hotelzimmer nimmt wesentlich mehr Raum ein. Mit Tilda Swinton und Idris Elba fanden sich zwei Schauspielgrößen, die die komplexen Dialoge überzeugend transportieren. Was fehlt, ist vielleicht ein Schuss Magie, der das Konzept zusammenhält. Lars Tunçay


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