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Trautmann

Trautmann

Legendenbildung

D/GB/IR 2018, 120 min, R: Marcus H. Rosenmüller, D: David Kross, Freya Mavor, John Henshaw Geschichten vom Zweiten Weltkrieg sind schon viele erzählt worden. Die wenigsten taugen aus deutscher Sicht als Heldengeschichten. Aber eine blieb bisher unerzählt, dabei eignet sie sich gerade in diesen Tagen als Vorbild für Völkerverständigung und Versöhnung. Es ist die Geschichte von Bernd Trautmann. Mit 22 landet er in britischer Kriegsgefangenschaft in Manchester. Dort entdeckt ihn der lokale Händler Jack Friar, der für seine Fußballmannschaft noch einen fähigen Torhüter sucht. Bernd ist talentiert und beweist sich auf dem Platz. Doch auch nachdem der Krieg endet, ist der Graben tief zwischen den ehemaligen Feinden. Dass Bernd nicht zurück in die Heimat reist, liegt auch an Margaret, der Tochter seines neuen Trainers. Bald wird der legendäre Club Manchester City auf Bernd aufmerksam. Der Beginn einer beispiellosen Karriere. Eine Geschichte wie gemacht fürs Kino. Allerdings biegt Marcus H. Rosenmüller dafür einige Fakten zurecht und verschiebt Trautmann, der von David Kross nuanciert verkörpert wird, ein wenig in die Opferrolle. Obwohl er nicht wie im Film dargestellt unfreiwillig zur Wehrmacht eingezogen wurde, hat Trautmanns Vorbildcharakter Bestand. Rosenmüller erzählt seine Geschichte mit Leidenschaft und mit großer Geste. So könnte »Trautmann« hierzulande ebenso einschlagen wie in England, wo Trautmann längst eine Legende ist. Ein Status, den er auch hierzulande verdient hätte. Lars Tunçay


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