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Wir sind dann wohl die Angehörigen

Wir sind dann wohl die Angehörigen

D 2022, R: Hans-Christian Schmid, D: Claude Heinrich, Adina Vetter, Justus von Dohnányi, 118 min

Der dreizehnjährige Johann fühlt sich sicher. Mit seinen Eltern Ann Kathrin und Jan Philipp führt er ein sorgenfreies Leben in einer westdeutschen Kleinstadt. Der Disput mit seinem Vater über die Lateinarbeit ist nichtig – und doch wird er Johann die kommenden Wochen beschäftigen, denn als er aufwacht, ist der Vater weg. Jan Philipp ist entführt worden. Ein Bekennerschreiben lag am Haus. Die Polizei wird eingeschaltet und der befreundete Anwalt der Familie Johann Schwenn hinzugezogen. Zwischen ihm und den Beamten, die jetzt das familiäre Haus beziehen, entsteht ein Disput über die Vorgehensweise. Aber all das interessiert Johann nicht. Er macht sich eher Sorgen um seine Mutter, die langsam zu zerbrechen droht. Angst kriecht in ihm hoch – ein Gefühl, das er bislang nicht kannte. Die Entführung von Jan Philipp Reemtsma im Frühjahr 1996 wurde von den Medien ausgiebig ausgeschlachtet. Aber wie erging es seiner Familie und vor allem, wie ging sein Sohn damit um, der Tatsache ins Auge zu sehen, dass alles, was er für sicher hielt, jederzeit wegbrechen kann? Über seine Gefühle schrieb Johann Scheerer rund zwanzig Jahre später ein Buch, das Hans-Christian Schmid (»23 – Nichts ist so, wie es scheint«) als Grundlage für seine Verfilmung nahm. Er erzählt ein Entführungsdrama aus dem Inneren der Familie heraus. Getragen wird sein Film von einem ausnahmslos stark aufspielenden Ensemble. Lars Tunçay


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