Young Hearts
B/NL 2024, R: Anthony Schatteman, D: Geert van Rampelberg, Dirk van Dijck, Lou Goossens, 97 min
Der 14-jährige Elias lebt mit seiner Familie in einer flämischen Kleinstadt und ist seit einer Weile mit seiner Schulfreundin Valerie zusammen. Eines Tages stellt der frisch aus Brüssel zugezogene Nachbarsjunge Alexander sich als neuer Mitschüler in Elias’ Klasse vor, wo er sich auch schnell einlebt. Beim Quatschen über Dieses und Jenes erwähnt er Elias gegenüber irgendwann nebenbei, dass auch er schon mal verliebt war, und zwar nicht in ein Mädchen, sondern in einen Jungen. Elias geht zwar nicht näher darauf ein, doch je näher er Alexander kennenlernt, desto mehr bemerkt er, dass auch er selbst wohl nicht (oder zumindest nicht nur) auf Mädchen steht – und durchlebt ein emotionales Chaos aus Freude, Herzklopfen, Sehnsucht, Verwirrung, Verleugnung und Angst. Der belgische Regisseur Anthony Schatteman hat eine warmherzige Jugendromanze geschrieben und inszeniert, wie er sie selbst nach eigener Aussage gern mit 14 gesehen hätte. Der in seinem Heimatort gedrehte Film weiß mit seinen sommerlichen Bildern und dem natürlichen Spiel der beiden Nachwuchsdarsteller Lou Goossens und Marius De Saeger aber nicht nur Jugendliche, sondern auch ein erwachsenes Publikum für sich einzunehmen. Dabei sendet »Young Hearts« ganz unverkrampft eine mutmachende Botschaft zum Thema Coming-out aus, das eines Tages hoffentlich genau das nicht mehr sein muss: ein Thema – weil Liebe einfach nur Liebe ist. Peter Hoch