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Zeiten des Umbruchs

Zeiten des Umbruchs

USA 2022, R: James Gray, D: Anne Hathaway, Jeremy Strong, Banks Repeta, 115 min

Das Werk des New Yorker Autors und Regisseurs James Gray ist außergewöhnlich. Egal, ob er nun einen Liebesfilm (»Two Lovers«), Abenteuerkino (»Die versunkene Stadt Z«) oder sein Science Fiction (»Ad Astra«) inszeniert – keiner seiner Filme bedient Genreklischees. Seine Handschrift äußert sich vielmehr in einer kitsch- und klischeefreien Erzählung. 18 Jahre nach seinem Debüt »Little Odessa« kehrt er nun zu seinen Wurzeln und in den New Yorker Stadtteil Queens zurück. Er schildert das Erwachsenwerden von Paul Graff, Sohn einer Familie jüdischer Einwanderer, in den 1980er Jahren. In dem gut situierten Elternhaus herrscht immer Leben. Paul nimmt kein Blatt vor den Mund, was im schon mal eine Backpfeife einbringt. Das Herz der Familie ist der Großvater Aaron Rabinowitz, der Paul von der Flucht ihrer Familie aus Nazideutschland erzählt und ihm Toleranz und Mitgefühl mit auf den Weg gibt. Beides wird getestet, als Paul sich mit dem afroamerikanischen Jungen Johnny Davis anfreundet und ihm ihre unterschiedliche Herkunft deutlich wird. James Gray erzählt von Alltagsrassismus und Zivilcourage und bettet seine autobiografisch geprägte Geschichte in den warmen Schoß der Familie. Das Herz der Mischpoke ist der wunderbare Sir Anthony Hopkins, dessen Leinwandpräsenz dem Film eine warmherzige Aufrichtigkeit verleiht und der mit Hauptdarsteller Banks Repeta wunderbar interagiert. LARS TUNÇAY


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