»Ich brauch einen Manager für das Glück,
einen Sponsor für das Meisterwerk,
einen Wind mit Respekt vor der Frisur.
Dann gehen wir zu zweit auf den höchsten Berg.«
– Der Elegante Rest am 15.3. in der Nato
Fünf Jahre ist es nun her, dass es in den ersten Corona-Lockdown ging, zur Leipziger Buchmesse. Und damit ist es auch fünf Jahre her, dass die ersten Nachrichten von Verwandten oder Freunden eintrudelten mit Hinweisen auf »interessante« Beiträge, Videos und Artikel von den Ken Jebsens dieser Welt. In kürzester Zeit zog der Great-Reset-Strudel alles mit. Medieninkompetenz bildet seitdem den fruchtbaren Boden für pauschale Medienkritik. Unverständnis und Enttäuschung trifft seitdem auf Besserwissertum und moralische Überlegenheit – natürlich von beiden Seiten der jeweils anderen vorgeworfen. Da, wo sie wichtig wären, bröckeln die Brandmauern – da, wo sie nicht gebraucht werden, entstehen tiefe und breite Gräben. Überall Gebrüll oder Funkstille, nirgendwo Kompromisse.
»Die links-grün-woke Blase ist ein jämmerlicher faschistischer Haufen, welcher jeden, der falsch guckt, gleich als Nazi beschimpft. Wie primitiv ist der Zeitgeist. Wie primitiv ist die Antwort. Ihr habt es auch nicht anders verdient. Viel Spaß in eurer Opferrolle, ihr habt einfach den Bezug zur Wirklichkeit verloren«, schrieb mir neulich kein böser Onkel, sondern dem kreuzer eine von ihrer Website freundlich grinsende Yoga-Lehrerin aus Schleußig.
Mich machen solche Nachrichten, dieser unversöhnliche Ton, dieses ungefragte Sendebewusstsein und Auskotzen der eigenen Ignoranz, immer noch und immer wieder fertig. Auch nach fünf Jahren. Dieses Gebrüll, diese Funkstille. Und keine Kompromisse.
»Wir sind einer der letzten Orte, wo sich ganz viele unterschiedliche Filterblasen treffen«, sagt Direktorin Astrid Böhmisch im Interview mit uns über die Leipziger Buchmesse. Ob das mehr als ein guter Vorsatz ist, sehen wir vom 27. bis 30. März in den Messehallen und der halben Stadt. Wie gewohnt finden Sie in diesem kreuzer unser logbuch mit 100 Seiten Literaturthemen – und dem weltweit einzigen gedruckten Leipzig-liest-Programm! Und wie gewohnt finden Sie uns am kreuzer-Messestand: Halle 5, H 216 lauten diesmal die Koordinaten.
Lassen Sie uns miteinander reden.
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