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A Plague Tale: Requiem

A Plague Tale: Requiem

Die Unschuld ist verloren. In »Plague Tale: Innocence« begleiteten wir das Mädchen Amicia und ihren kleinen Bruder Hugo durch ein mittelalterliches Schauerkabinett auf der Flucht vor todbringenden Ratten und den Häschern der Inquisition. Nach einer Höllenfahrt durch die Finsternis, bei der Hugo seine Fähigkeiten entdeckte, die Heerscharen der Ratten zu kontrollieren, daran aber fast zugrunde ging, schienen die Geschwister in einer Burg Zuflucht gefunden zu haben. Doch die übertriebene Idylle der ersten Spielminuten des Nachfolgers weicht bald einer Talfahrt in noch tiefere Abgründe. Hugo hat einen Rückfall, die Seuche wird seiner erneut habhaft und seine Angst materialisiert sich in Rattenschwärmen, die alles Leben unter sich begraben. Mit einem recht hilflosen Lucas an ihrer Seite schwärmt Amicia aus, um ihren Bruder zu retten. Dabei schleichen sie entweder möglichst unentdeckt an den Wachen vorbei, die marodierend durch die mittelalterlichen Gassen ziehen, oder, wenn kein Ausweg bleibt – und das ist zunehmend der Fall –, erlegt Amicia sie mit einem gezielten Wurf ihrer Schlinge. »Requiem« – die Totenmesse – ist deutlich martialischer als der vergleichsweise unschuldige Erstling. Hinzu kommt eine durchgehend düstere, zutiefst bedrückende Atmosphäre mit wenigen Momenten des Lichts. Die sind grafisch beeindruckend umgesetzt. Insbesondere die steife Mimik der Charaktere bleibt aber weit hinter den Vorzeigetiteln des Genres zurück und steht in Diskrepanz zu der mitreißenden Vertonung des Abenteuers. Lars Tunçay


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