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Ghost of Yotei

Ghost of Yotei

Entwickler: Sucker Punch, Publisher: Sony, Plattform: PS5, Preis: 80 €

Der Wind erzählt eine uralte Geschichte, doch er bläst vorerst nur auf der Playstation 5. »Ghost of Yotei« ist eine klassische Rachegeschichte im Japan des 17. Jahrhunderts, es ist eine indirekte Fortsetzung des Action-Adventures »Ghost of Tsushima«, und es ist ein lang erwarteter Atemzug der verdächtig rasselnden Games-Branche. Solche Spiele waren mal Events: Übermächtige Großproduktionen, die von Spielekonsolenherstellern exklusiv für die eigene Plattform entwickelt werden. Heute erscheinen sie seltener und schlagen trotzdem kleinere Wellen. Beim Spielen kann man verstehen, warum. »Ghost of Yotei« ist die schönere Version eines alten Bekannten. Es sieht unfassbar aus, es wäre auch als Bildschirmschoner ein ergreifendes Naturerlebnis, doch es spielt sich sehr ähnlich wie ein »Batman Arkham« oder »Assassin’s Creed«; es hat auch dieses Kampfsystem mit farbkodierten Attacken, bei denen man passgenau blocken oder ausweichen muss, es hat eine große Landkarte voller Nebenjobs, es hat abwechselnde Herausforderungen, die alle nicht besonders viel Reibung bieten, weil sie niemanden abschrecken wollen. Das klingt harsch, zumal die Kritik bei sehr vielen Großproduktionen der letzten Jahre genau so stehen könnte. Doch weil solche Spiele weniger werden, sind die Erwartungen an »Ghost of Yotei« überhöht – es erscheint mitten in eine Sinnkrise hinein. Und es ist keine Antwort, kein Ausweg aus dieser Krise. Sondern einfach eine gute Fortsetzung. Es zeigt keinen Blick in die Zukunft, sondern in eine betörend schöne Vergangenheit. Jan Bojaryn


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