anzeige
anzeige
Aaron Frazer

Aaron Frazer

Into The Blue

Into The Blue

Frazers Solo-Debüt »Introducing« von 2021 war eines der besten Neo-Soul-Alben der letzten Jahre und setzte einen sehr hohen Standard in dem Genre. Produziert vom umtriebigen Black-Keys-Mastermind und ausgewiesenen Soul-Experten Dan Auerbach war und ist es ein ausgefeiltes, verspieltes und überaus rundes Meisterwerk. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an den Nachfolger »Into The Blue«. Stimmlich kann Frazer Vorbildern wie Curtis Mayfield und Sam Cooke erneut locker das Wasser reichen und weiß am Mikrofon zu überzeugen. Leider übertreibt er es diesmal mit dem Genre-Surfen. Nach dem Hören des Albums steht Ratlosigkeit: War das ein Italo-Western-Soundtrack? Oder ein Hip-Hop-Album? Oder hat der Autor versehentlich einen Mainstream-Radiosender eingeschaltet? Eigentlich wäre all das, außer dem Letztgenannten, überhaupt kein Problem. In diesem Fall wirken die Songs leider häufig richtungslos und lassen die Pointiertheit des Debüts vermissen. Es bleibt das ungute Gefühl, dass Frazer mit dieser Platte etwas zu bedürftig nach dem ganz großen Publikum schielt. Eine Handvoll Lichtblicke wie der Titeltrack und »Easy To Love« entschädigen die Hörerin und den Hörer dennoch. Und lassen auf das nächste Album hoffen. Kay Engelhardt


Weitere Empfehlungen