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Aelbgut

Aelbgut

Leipzig 1723

Leipzig 1723

Das musikalische Leipzig feiert sich mal wieder: 300 Jahre ist es her, dass Bach seinen fürstlichen Kapellmeisterposten in Köthen gegen das Amt des Thomaskantors tauschte. Als er mit mehreren Kutschen im Frühjahr 1723 an der Pleiße aufschlug, berichtete sogar die Zeitung darüber – eine Seltenheit in Bachs Leben. Dabei war er zunächst nur »dritte Wahl« und konnte das Amt nur antreten, weil Telemann und Graupner aus unterschiedlichen Gründen ihre Berufungen ausschlugen. Accentus widmet nun dem langwierigen Bewerbungsverfahren eine CD und stellt die erhaltenen Probe-Musiken der drei gegenüber. Im informativen Beiheft vollzieht Bachfest-Intendant Michael Maul einen spannenden Zeitsprung und liefert höchst unterhaltsam den neuesten Stand der Forschung. Auch musikalisch ist die Scheibe des Solistenquartetts Aelbgut sehr erhaben – wenngleich auch die Besetzung mit einem Sänger pro Stimmgruppe wenig historisch ist. Aber wie die vier gemeinsam mit den Instrumentalisten der Capella Jenensis hier die Musikgeschichte zum Klingen bringen, das verdient wirklich höchsten Respekt. Hagen Kunze


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