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Agar Agar

Agar Agar

Player Non Player

Player Non Player

Ein Videospiel-Charakter, der alleine auf einer verlassenen Insel gefangen ist und sich vor lauter Einsamkeit und Langeweile von den Klippen stürzt, aber leider (oder zum Glück) jedes Mal wieder auf der Insel spawnt – das ist das absurd-tragische Setting des Musikvideos zum Agar-Agar-Song »Trouble« aus dem neuen Album »Player Non Player«. Ein Faible fürs Absurde und Surreale hatte das französische Elektro-Pop-Duo schon immer, in seinem zweiten Album wird das Ganze nun in virtuelle Welten versetzt. »Player Non Player« geht nämlich gut und gerne als eine Art Videospiel-Konzept-Album durch: Angefangen beim Titel und der Ästhetik des Artworks über die Musikvideos bis hin zu den Lyrics über Monster, Drachen oder Typen auf Pferden. Zum Album wird später im Jahr dann auch noch ein gleichnamiges Videospiel erscheinen, das laut Angaben der Entwickler eine Mischung aus Puzzle-Game und queerem Dating-Simulator sein soll. Kein Wunder also, dass sich Agar Agar ganze fünf Jahre Zeit gelassen haben, um an diesem transmedialen Pop-Projekt zu schrauben. Auch musikalisch wirkt »Player Non Player« sehr viel ausgereifter als seine Vorgänger. Es wurde deutlich mehr mit Klängen und Effekten herumexperimentiert, an Knöpfen gedreht und Reglern geschoben. Der Sound ist dichter, filigraner, ausgefeilter, dadurch aber auch weniger eindringlich. Der schräge Punk-Charme und erfrischend ungestüme Synthie-Minimalismus, der Agar Agar so besonders gemacht hat, bleibt hier ein wenig auf der Strecke. Aber nun ja, Musiker müssen sich nun leider (und zum Glück) ja auch irgendwie weiterentwickeln. Yannic Köhler


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