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Alan Vega

Alan Vega

Insurrection

Insurrection

»Dream Baby Dream« – bis heute klingen jene Zeilen in den Ohren Tausender frischverliebter Nihilisten. Sie stammen aus dem gleichnamigen Song des US-amerikanischen Duos Suicide aus dem Jahr 1977. Sänger Alan Vega und sein kongenialer Partner Martin Rev dekonstruierten darin schon Punk, als dieser gerade erst im Begriff war, sich herauszubilden. Ab den frühen achtziger Jahren war Vega darüber hinaus als Solomusiker tätig: 15 Alben folgten im Laufe der Jahre. Und selbst sein Tod im Jahr 2017 konnte seinem Schaffensdrang offenbar kein Ende setzen: Denn mit »It« und »Mutator« folgten zwei starke, bis dahin unveröffentlichte Werke aus seinem Nachlass. Mit »Insurrection« ist nun das dritte posthum veröffentlichte Album Vegas erschienen. Aufgenommen hatte er es bereits in den späten Neunzigern. Ähnlich wie auf »Mutator« klingt er auch darauf über weite Strecken so, als hätte der tote Elvis Presley im Jahr 1982 spontan mit der australischen Noise-Rock-Combo The Birthday Party im Proberaum von Kraftwerk gejammt. Will heißen: »Insurrection« vereint Schöngeistigkeit und Destruktionskraft, ganz so, als ob es sich dabei um eine geradezu naheliegende Melange handelte. Man muss es sich leisten können, so starke Songs wie »Crash«, »Invasion« oder »Cyanide Soul« über 20 Jahre in den Archiven verstauben zu lassen. Alan Vega konnte das. Luca Glenzer


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