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Anamorphosis

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Streamingdienste verändern nicht nur die Art, wie wir Musik hören, sondern auch die Musik selbst. Im ständigen Kampf um Streams werden Lieder gekürzt und Refrains an den Start vorgezogen. Nicht so bei Anamorphosis: Mit seinem gleichnamigen Debütalbum liefert das Instrumental-Sextett um den Saxofonisten und Klarinettisten Johannes Moritz die erfrischende Antithese. Langsam und melancholisch beginnt »Birds Eye View«, das erste Stück auf dem Album. Das Cello klagt und schafft weite Landschaften fiktiver Länder, bevor das Vibrafon rhythmisch zu fragen beginnt. Mit dem Einsetzen des Ensemble-Rests blendet das Stück auf: Es folgen explorative und rhythmische Geschichten, die nicht linear angesiedelt sind. Das Ergebnis ist ein Wechselbad der Emotion, das einen in einem Moment noch grooven, im nächsten schon die Welt erkunden lässt. Dem Konzept bleibt das Ensemble über das Album hinweg treu, die Musik ist häufig nachdenklich und mystisch, mal schneller und doch nie übereilt. Nicht jedes Stück funktioniert gleich gut, doch lässt die nicht einfach zu spielende Musik am Können der Musiker und Musikerinnen keinen Zweifel. In dem Album würden außermusikalische Themen, vor allem Perspektivwechsel, eine starke Rolle spielen, meint Johannes Moritz. Ob man diese Themen raushört, das obliegt dem Publikum. Einen Versuch oder Konzertbesuch wäre es wert. Jonas Strehl


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