Andreas Dorau
Im Gebüsch
Im Gebüsch
Alle werden alt. Nur wir nicht. Andreas Dorau zum Beispiel wird dieser Tage sechzig. Wobei, warte mal, waren wir nicht kürzlich erst im Knust zu Hamburg bei der Anti-Gala anlässlich seines 50. Geburtstages? Wenn der Mann seitdem zehn Jahre älter geworden ist, dann sind wir ja … minus sieben … zwei im Sinn … auf jeden Fall immer noch jung! Scheinbar ewig jung ist das Stimmchen von Andreas Dorau, das ihn auch auf seinem neuen Album, dem 13., klingen lässt wie damals, als er vom Jupiter kommend die Erde betrat. Nun also »Im Gebüsch« mit 13 Songs, denen man rein gar nichts vorwerfen kann: Das ist grandiose Popmusik, hittig, ohne echte Hits zu liefern, was sie in unseren erlauchten Kreisen natürlich noch angesehener macht. Als da wären: »Die Konstante«, »Das ist nur Musik«, »Das Glück«, »Die Welt ist ein seltsamer Planet«, »Storchengesang«, »Was nimmst du mit«, »Rainy Days in Moscow«, »Ich bin nicht ich«, sprich: 8 von 13, was für eine Quote. Die größtenteils elektronische Musik ist phänomenal. Beats, Synthies, alles. Dazu Zeilen wie »Klapp, klapp, klapp, ein Klapperton / Monoton ist auch ein Ton« oder »Hamster Rudi darf nicht sterben / Der soll ja später alles erben«. Konzert gibt’s erst mal nur eins, am 19. Januar, Doraus Geburtstag, im Knust in Hamburg. Da fahren wir aber nicht extra hin. Aus dem Alter sind wir raus. Benjamin Heine