anzeige
anzeige
Aquaria

Aquaria

Preisgekröntes Blubber-Abenteuer

Sie ist eine kleine Fischfrau, elfengleich mit spitzen Ohren, und lebt in einer malerisch-märchenhaften, riesigen Unterwasserwelt. Dort schwimmt sie umher, mit ihren Flossenfüßen, singt ein paar Lieder, spielt mit den bunten Fischen und fühlt sich - einsam. Sie heißt Naija und beschließt, sich auf eine Reise zu begeben, auf die Suche nach ihrer Herkunft. Also paddelt Naija heraus aus ihrer Lieblingshöhle. Und hinein in ein Abenteuer 20.000 Meilen unter dem Meer.»Aquaria« ist ein Spiel zum Genießen. Allein das Intro - ein Traum aus molligen Melodien und einer mystischen Geschichte, erzählt von der mit charmantem britischem Akzent synchronisierten Naija. »The verse binds us all, narrator and explorer«, sagt sie.Ja, es gibt sofort diesen Effekt, ähnlich wie bei Peter Jacksons »Herr der Ringe«-Trilogie: Von der ersten Sekunde an ist man gefangen in einer verwunschenen Melange aus wunderschöner Grafik, spannenden Kämpfen und verträumter Musik. Melodien sind wichtig für Naija. Sie interagiert mit ihrer Umwelt über Töne, die, zu Tonfolgen komponiert, verschiedene Effekte haben. Es gibt eine Melodie für einen Schutzschild, mit einer anderen kann sie Steine anheben, um versperrte Gänge zu öffnen.Später lernt Naija Melodien, mit denen sie ihr Äußeres und ihre Fähigkeiten ändern kann. So wird aus der anfangs wehrlosen Meereselfe eine angriffslustige Kampf-Naija. Die hat einen schwarzroten Umhang um und kann Feuerbälle schießen. Das ist auch nötig, denn ihr begegnet eine Menge unfreundliches Meeresgetier, von blitzeschießenden Quallen bis zu majestätischen Bossgegnern, wie einem Riesenpiranha oder Mutter Natur persönlich. In den Kämpfen und Schießereien ist »Aquaria« dann nicht mehr so kuschelig, sondern schnell, hart, explosiv.»Aquaria« lebt von seiner Atmosphäre und von der Abwechslung. Mal gleitet Naija friedlich durch ein lichtdurchflutetes, blaugrünes Korallenriff mit lustigen Fischen, dann muss sie schnell zur Kampf-Naija mutieren, um heftig angreifende Fiesfische abzuwehren. Anschließend geht es hinab in einen stockdusteren Abgrund. Was für Monster in der Dunkelheit wohl warten? Im Grunde ist »Aquaria« ein klassischer 2D-Sidescroller. Jump?n?Swim sozusagen. Aber das Spiel enthält auch die Rätsel eines Adventures sowie Freiheit und Weltgröße eines Rollenspiels. Nirgends wird dem Spieler der Weg gezeigt. Darum paddelt Naija schon mal einige Zeit verloren im Ozean umher. Aber eigentlich passt diese Verlorenheit zum melancholischen Charakter der Protagonistin. Die 2D-Welt von »Aquaria« ist handgemalt vom kalifornischen Grafikkünstler Derek Yu. Zusammen mit dem kanadischen Programmierer und Komponisten Alec Holowka entwickelte er das Spiel in zweijähriger Arbeit. Dabei haben sich die beiden kaum gesehen. Die Zusammenarbeit lief meist über das Internet. Ihre Arbeit sei stark von Klassikern wie »Meteroid«, »Zelda« oder »Final Fantasy« beeinflusst, sagt Holowka im Interview mit dem Online-Magazin The Escapist. Im März 2007 gewannen Yu und Holowka den Großen Preis des Independent Games Festivals für »Aquaria«, obwohl es da noch gar nicht fertig war. Nun steht es auf ihrer Website (bit-blot.com) zum Download bereit. Die Macher von »Aquaria« haben gezeigt, dass es auch ohne Millionenbudget möglich ist, ein beeindruckendes Werk zu schaffen, das mit über 20 Stunden Spielzeit auch sehr umfangreich ist. Wir wollen mehr davon! Andreas Raabe


Weitere Empfehlungen