Arroganz
Quintessenz
Quintessenz
»Poser, lasst die Finger von diesem Material! « – Ohne freche Schnauze geht’s nicht bei Arroganz. Tatsächlich hört sich das Death-Black-Metal-Sandwich des Cottbuser Trios gewohnt kompromisslos an. »Quintessenz« meidet das Gefällige, will kein kleinster gemeinsamer Nenner
sein. Die gutturalen Entäußerungen des Frontmanns haben klare Vorbilder im Schwarzmetal. Der Gitarrenhimmel hängt tief, tempomäßig liegen die Songs vor allem im Mittelfeld. Im Eröffnungssong schälen sich aus nebligem Doom-Geschleppe Death-Klänge heraus.
Heftiger und schneller sind die Deathund Thrash-Anleihen bei »Dungeon Soul« und »Deadened Rawness of Life«. Dazwischen ist das düster-atmosphärische »The Devil and my Companion« als Puffer geschaltet. Mit »Guardian of old Scars« folgt Black-Metal-Gitarrensägen, das von
geradlinigem Schlagzeugtreiben begleitet wird. Blast- und D-Beats sind gut über die Platte verteilt, Keif-Gesang hält die Elemente zusammen. Inhaltlich geht es vor allem um innere Dämonen und das Seelenleben – ganz ohne satanisches Gehabe. Das sprengt keine Ketten, sondern zwingt solche auf. Die ausgefeilten Kompositionen nehmen die Hörenden in Beschlag. Merkwürdigerweise wirken die Songs trotz dosierter Schnörkelei kompakt. »Quintessenz« ist kein peitschender Nackenbrecher, sondern stimmungsvolle Dampfmaschine. Tobias Prüwer