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Attentat 1942

Attentat 1942

Katastrophe im Wandschrank

Preis: 11 €

Das Reden mit den Alten über den Krieg war ein qualvolles Ritual. Die schlimmen Erinnerungen wurden sorgsam weggeräumt, gleich neben das nie mehr angezogene Paar Schuhe für besondere Anlässe. Nachgeborene mussten in die Kaffeekränzchen der Verschwiegenheit hineinpogen, damit endlich mal jemand den Mund aufmachte. Heute sterben die letzten Zeitzeugen aus. So ist es hochwillkommen, dass das tschechische »Attentat 1942« noch einmal Omis und Opis erfindet, die von früher erzählen können. Es ist eine Erzählung an der Grenze zur Doku, ein Spiel an der Grenze zur Hausaufgabe. Der Stoff aber ist gut: 1942 gelang dem Widerstand in der besetzten Tschechoslowakei ein Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich. Heute werden die Attentäter in Tschechien und der Slowakei als Nationalheilige verehrt. Damals folgte auf den Triumph eine Zeit des Gestapo-Terrors, willkürlicher Festnahmen und Hinrichtungen. Das Misstrauen, die Angst, der veränderte Blick auf das Leben scheinen in den Gesprächen eines Enkels auf, der von seiner Großmutter wissen will, warum Opa damals festgenommen wurde. Aus Multiple-Choice-Gesprächen, historischen Quellen und gnädig kurzen Minispielen entwickelt sich eine fesselnde Detektiv-Geschichte ohne einfache Antworten. »Attentat« ist ein überraschend lebendiger Beitrag gegen den politischen Halbschlaf. -


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