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Betrayal At Club Low

Betrayal At Club Low

Begegnungen fungieren im Rollenspiel »Betrayal At Club Low« als Barrieren. Sie werden überwunden mit der Kraft des Würfels und der höheren Augenzahl, Boni und/oder Malusse mit eingerechnet. Für jede Interaktion gibt es Geld, mit dem man seine Würfel verbessern kann. Das hört sich staubtrocken an, ist es aber nicht. Denn die Dialoge sind stark geschrieben und das Spiel fühlt sich auch wegen der besonderen Ästhetik samt funky Atmosphäre eher wie eine bizarre Kunstausstellung an. Als Undercover-Agent in Verkleidung eines Pizzaboten mische ich mich in die Schlange vor einem angesagten Nachtclub, um dort mein Zielobjekt zu treffen. Ganz anders als im Inneren sucht man hier in der verregneten Gasse Endorphine und Euphorie vergeblich – die Türpolitik ist eine harte. Ich setze Attribute wie Charme, Witz und Physis ein, um den Bouncer zu belabern und in die heiligen Hallen des Müßiggangs zu gelangen. Aber die Würfel sind mir nicht hold, der Eingang bleibt vernagelt – so wie das Berghain für Elon Musk. Mein Charakter ist allerdings nicht mit einem großen Ego gesegnet. Sein Nervenkostüm-Wert sinkt angesichts der Misserfolge auf null und er flüchtet sich frustriert in eine Ohnmacht. Für mich bedeutet das einen Neustart, aber das macht nichts. Denn »Betrayal At Club Low« hat Substanz und Style, arbeitet mit verschiedenen Ansätzen und Enden. Das schraubt Nerdig- und Dördichkeit in ungeahnte Höhen. Marc Bohländer


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