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Billy Nomates

Billy Nomates

Metalhorse

Metalhorse

Schon mal im Spiegelkabinett verloren gegangen? Dutzende Spiegel, die alle ein anderes Bild von dir zeigen? Und: »If they can see us, that’s the Test.« So singt Tor Maries aka Billy Nomates in »The Test«, der ersten Single ihres dritten Albums »Metalhorse«. Denn vor irgendeinen Test stellt uns das Leben doch jeden Tag: Komm ich finanziell klar? Erfülle ich die Anforderungen des Alltags? Verstehe ich mich mit den Leuten? Und darin liegt vielleicht der schwerste Test: Wenn ich mich anderen so zeige, wie ich wirklich bin und sie mich so sehen, wie ich wirklich bin – akzeptieren sie mich? Mögen sie mich? Jetzt singt Billy Nomates aber nicht nur von Beziehungen und persönlichen Dilemmas. In den elf Songs thematisiert sie das globale Chaos in der Welt, Krisen und Unsicherheit im Allgemeinen. Wie ein Wirbelsturm toben die Nachrichten um sie herum, ziehen sie hinein und werden zum Teil ihres Lebens. Und wenn sie versucht, herauszukommen, stößt sie nur auf verzerrte Fratzen ihrer selbst. Wie im Spiegelkabinett. »Metalhorse« ist ihr neuer Versuch, dem zu entkommen: Billy Nomates tanzt mit dem Sturm. Mit kräftigen Melodien und explodierenden Klavierarrangements wirft sie sich in den Sturm. Sie kämpft nicht mehr gegen ihn, sondern mit ihm. Was auf ihren ersten beiden Alben »Billy Nomates« und »Cacti« noch rau und nach Punk klingt, ist jetzt getragen von Soul und Blues. Ihre Kraft steckt sie nun in Harmonien und Melodien. Das Album ist nicht mehr geprägt von collagenhaft arrangierten Drums und Sprechgesang, es wird gehalten von Bass und Schlagzeug der Band, mit der Nomates erstmals aufgenommen hat. So zeigt sich die Musikerin aus Bristol nicht nur als die hochemotionale und engagierte Künstlerin, als die sie sich schon auf den ersten beiden Alben offenbarte, sondern auch als technisch und musikalisch versierte Sängerin. Kerstin Petermann


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