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Blond

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Perlen

Perlen

Hauptsache es perlt, Hauptsache es knallt – nach »Martini Sprite« auch auf »Perlen«, dem zweiten Album von Blond. Und ja, Nina und Lotta Kummer sind die Schwestern der Brüder Kraftklub. Aber das tut nichts weiter zur Sache. Blond sind vielmehr etwas für diejenigen, die bei wesentlichen Themen wie Feminismus nicht mehr endlos diskutieren und argumentieren wollen, sondern eher Bilder sprechen lassen. Maßlos bunte und leicht überzeichnete Bilder. »Ich habe endlich meinen Therapeut – meinen Boy« oder der verwunderte Blick im Backstageraum: »Wir sind allein, wo sind all die anderen Frauen?«. Mit Bass, Schlagzeug und Gitarre zünden Blond ein Konfetti-Feuerwerk des Elektropop, jedes Lied wie ein einziger Refrain, der klebenbleibt wie ein statisch aufgeladenes Stück Frischhaltefolie. Elektropop als Protest, Judith Butler zum Tanzen. Blond sind mit diesem Ansatz in guter Gesellschaft und stehen damit in der Tradition von Bands wie Stereo Total und Doctorella. »Perlen« erscheint nicht zum Frauenkampftag am 8. März – das wäre zu einfach. Es erscheint am 14. April, dem Schau-in-den-Himmel-Tag. Und das ist fast noch schöner: Denn wenn wir mit zurückgelehntem Kopf in einen knallblauen Himmel schauen, fängt die Welt irgendwann an, sich zu drehen, und die Grenzen verschwimmen. Kerstin Petermann


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