anzeige
anzeige
Blond

Blond

Ich träum doch nur von Liebe

Ich träum doch nur von Liebe

Blond haben es drauf, den aktuellen feministischen Diskurs in humorvollen Party-Bangern zu verhandeln, wie sie schon auf ihren beiden Alben »Martini Sprite« und »Perlen« gezeigt haben. Auf »Ich träum doch nur von Liebe« perfektionieren die drei aus Chemnitz das Ganze noch einmal. So geht es in »Ich wär so gern gelenkiger« nicht nur darum, wie absurd lange es gedauert hat, bis die Wissenschaft die Klitoris entdeckte, sondern auch um den Wunsch, sie gerne selbst lecken zu können. Auch »So hot« erzählt nicht einfach nur von sexueller Lust, sondern von den Gefahren des Datings, in die sich junge Frauen begeben, wenn sie mit Männern mitgehen. In »Bare Minimum« singt Bassist und Keyboarder Johann Bonitz erstmals einen ganzen Song, der sich darüber lustig macht, dass bei Männern schon die kleinste Geste reicht, damit sie als geiler Ally abgefeiert werden. Kapitalismuskritik haut die Band als Ode ans Klauen an der SB-Kasse heraus, unterlegt mit Bumm-Bumm-Beats. Die bewegendsten Songs sind »Fliederbusch« über das eigene Versagen in einer guten Freundschaft und »16 Jahr, blondes Haar«, der endlich mal klarmacht, dass es nicht okay ist, als älterer Typ Teenagerinnen abzuschleppen. Bei Blond klingt das alles selbstverständlich, logisch und macht trotzdem jede Menge Spaß. Große Popsongs mit großen Rock-Gesten – nicht nur für Blondinators. Juliane Streich


Weitere Empfehlungen